Altbackenes befeuert die Kreativität. Probier dich durch Formen und Farben: flach und fettig aus der Pfanne, klassisch kugelig, als Serviettenknödel, grün wie Bärlauch, rot wie Rauner. Die Grundzutat von alledem: altbackenes helles Gebäck oder Toastbrot, gewürfelt. Die Briocheknöpfe von vorgestern dürfen mit Äpfeln in den süßen Scheiterhaufen. Die trockenen Brotscheiben in den Brotauflauf oder die Brotsuppe.
Wenn du öfter Brot bäckst, trau dich über Sauerteig drüber. Wegen des Geschmacks und weil es einfach Spaß macht. Selbst machen kannst du ihn etwa so …
Tag 1: Eine Schüssel, ein sauberes Glas (Fassungsvermögen ca. 500 ml), ein Geschirrtuch und ein Gummiring sind vorbereitet. Du wiegst 50 g Roggenvollkornmehl und 50 g Wasser ab und verrührst beides in der Schüssel gut miteinander. Dann gibst du die Mischung ins Glas und das Tuch drauf. Mit dem Gummiring hält es besser. Diese luftdurchlässige Abdeckung ist genau richtig für deinen Sauerteig. Ab jetzt steht der Ansatz für 24 Stunden an einem warmen Platz. Tageslicht ist okay, nur bitte kein direktes Sonnenlicht. Den Rest macht der Sauerteig allein.
Tag 2: Wie nennst du deinen jungen Sauerteig? Sagen wir: Sepp. Sepp wird nun mit 50 g Roggenvollkornmehl und 50 g Wasser in der Schüssel gefüttert. Füll die Mischung ins gewaschene Glas zurück und stell es zugedeckt beiseite, wieder für 24 Stunden.
Tag 3: Sepp wächst, bildet Bläschen und riecht bereits säuerlich. Du wiederholst das Prozedere vom Vortag.
Tag 4 & 5: Und noch zweimal das Gleiche. Jetzt kannst du es schon aus dem Effeff.
Tag 6: Sepp ist bereit fürs erste Backen. Du verwendest einen Teil von ihm, den Rest bewahrst du in einem Schraubglas mit Deckel im Kühlschrank auf. Einmal pro Woche fütterst du den Ansatz mit Mehl und Wasser.